Interview Partner

Dr. Markus Wollweber

Steuerrecht/Gesellschaftsrecht/Steuerberaterhaftungsrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

„Wir helfen, wenn eigentlich nichts mehr geht.“

 

Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Streck Mack Schwedhelm und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

In meiner mündlichen Prüfung zum ersten Staatsexamen bei der Universität Greifswald wurde ich von meinem Prüfer, Herrn Prof. Dr. Wolfgang Joecks, im Nachgang gefragt, ob ich bei ihm ggf. promovieren wolle. Als ich von meinen Wegzugsgedanken ins Rheinland berichtete, meinte er, wenn ich Steueranwalt werden wolle, gebe es in Köln nur eine Kanzlei, nämlich Streck Mack Schwedhelm.

 

Was ist das Besondere an Streck Mack Schwedhelm?

Sowohl im streitigen Fall wie auch in der Gestaltungsberatung werden wir in der Regel nur dann hinzugezogen, wenn es wirklich knifflig wird. Hier arbeiten wir hochspezialisiert, vor allen Dingen aber für den Mandanten ergebnisorientiert.

 

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Steuerrecht und Steuerstrafrecht für einen Partner aus?

Wir Partner sind in unserer täglichen Arbeit viel unterwegs. Die Auswärtstermine können bei Finanzämtern, Gerichten, beim Mandanten oder auch bei Fachtagungen liegen. Zudem werden wir vielfach im Jahr als Referenten für steuerliche Fachkurse gebucht. Neben dem hohen Fachwissen prägt unsere Tätigkeit strategisches Kalkül wie empathisches Feingefühl. Neben unserer anwaltlichen Tätigkeit publiziert jeder unserer Partner in großem Umfang in Fachzeitschriften, Handbüchern und Kommentaren.

 

Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Streck Mack Schwedhelm?

Die unmittelbare Mandatsarbeit hat bei uns von Anfang an Priorität. Es gilt: „Die Arbeit am Fall ist der beste Ausbilder.“ Dabei lassen wir unsere jungen Kollegen nicht allein: Ausnahmslos jeder Fall liegt insbesondere auch inhaltlich in der Verantwortung des Partners. Der Partner begleitet den jungen Anwalt daher kontinuierlich in der Fallbearbeitung. Jeder angehende Anwalt hat auf Partnerebene einen festen Ansprechpartner. Mit dem Ansprechpartner gibt es im Mindestmaß einmal in der Woche ein Feedbackgespräch. Zudem arbeitet jeder angehende Anwalt in der Anfangsphase, dies insbesondere auch unter Ausbildungsgesichtspunkten, in Mandatssachen von allen Partnern, um so einen umfassenden Überblick über die Tätigkeiten und die eigenen zukünftigen Präferenzen zu erhalten. Mit zunehmendem „Dienstalter“ erfolgt dann in der Regel eine Spezialisierung.

Zudem bieten wir allen Angestellten und wissenschaftlichen Mitarbeitern einmal pro Monat Fortbildungen zu Fachthemen im Rahmen unserer Zehnt-Akademie an. Einmal im Quartal treten die gemeinsam mit den sieben anderen Jurday-Kanzleien der „Legal Independence“ durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen für Counsel, Senior Associates und Associates hinzu. Einmal pro Woche findet zudem Englisch-Coaching statt.

 

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Die Steuer greift auf jeden Lebenssachverhalt zu, der mit Leistungsfähigkeit verbunden ist. Da wir oft in Notsituationen als „Kriseninterventionskräfte“ Erste Hilfe leisten, kommt es immer wieder zu spannenden, zum Teil skurrilen und witzigen Situationen. Besonders fachlich spannend sind i.d.R. mündliche Verhandlungen vor höchsten Gerichten. Unvergesslich bleibt beispielsweise eine Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht zur Entscheidung über den Widerruf von UMTS-Lizenzen im Nachgang zur Versteigerung im Sommer 2000. Unvergessen ist auch eine mündliche Verhandlung vor dem Landgericht Marburg in einer gesellschaftsrechtlichen Streitigkeit, bei dem die Gegenseite die gesamte Belegschaft des Betriebs gleich mit mehreren Reisebussen „ankarrte“, um, vermeintlich geschickt, Stimmung gegen unsere Mandanten zu machen. Ergebnis war, dass der überwiegende Teil der Belegschaft im Gerichtssaal keinen Platz fand und sich vor dem Gerichtssaal große Trauben bildeten. In Großverfahren ist es in der Vergangenheit schon vorgekommen, dass an einer einzigen mündlichen Verhandlung über 40 Anwälte teilnahmen, so dass die gesamte Verhandlung nicht im Gericht stattfinden, sondern stattdessen in den Tagungssaal benachbarter Behörden verlegt werden mussten. Unterhaltsam können Streitigkeiten vor dem Finanzgericht auch in alltäglichen Dingen sein, etwa wenn über die Einkünfteerzielungsabsicht einer mit einem Bruchteil von einem Drittel an einem Hund beteiligter Heranwachsenden gestritten wird, die den zunächst nicht für die Zucht vorgesehenen Hund zunächst großgezogen hatte, bis er unerwartet bei einer Hundeshow den ersten Preis gewann und in den USA für € 200.000,-- versteigert wurde. Skurril sind Fälle, wenn im Rahmen einer Hausdurchsuchung die Steuerfahnder das schwarz vereinnahmte Geld eingefroren im Tiefkühlschrank finden. Skurril sind auch Fälle, in denen Mandanten in der Vergangenheit versucht haben, durch dubiose Vermittler Geld oder beispielsweise physisches Gold über die Grenze (früher beispielsweise Schweiz) bringen zu lassen und sich der vermeintliche Transporteur später nicht mehr an die Übergabe der Wertgegenstände „erinnern“ kann und tatsächlich die ohne weiteren Zeugen übergebenen Gegenstände für sich behalten will.

 

Was ist das Beste an der Arbeit bei Streck Mack Schwedhelm?

Das Beste ist, dass man Vollblutanwalt auf höchstem Niveau sein kann. Vollblutanwalt bedeutet: Anpacken, Machen, Probleme lösen. Mehr noch als in anderen Kanzleien sind wir als „Kriseninterventionskräfte“ und auf Problemlösung unter Nutzung unseres juristischen Rüstzeugs gepolt.

 

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Wie auch in anderen Anwaltskanzleien bringt die Tätigkeit bei Streck Mack Schwedhelm einen gewissen Zeiteinsatz mit sich. Fordernde Tätigkeiten sind in der Regel mit einer gewissen Anstrengung verbunden.

 

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Zunächst einmal meine Familie. Zudem mache ich gerne Sport (Radfahren, Laufen, Yoga).

 

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Systemisches Denken, Recht anwenden, Menschen.

 

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Es gibt nicht „den“ Anwalt“: Bleiben Sie sich treu! Verkörpern Sie den Beratertyp, der Sie sind. Nur dann haben Sie eine authentische, für Mandanten und Gegenseite verständliche und damit schlagfertige Verhandlungsposition.